Charles Onana’s Werk „Holocauste au Congo“ ist ein Sachbuch und das Ergebnis einer
Investigativrecherche über die geopolitischen und wirtschaftspolitischen Dimensionen
des Ostkongokonflikts. Das Werk stellt dar, wie seit 1994 Milizen unter der Führung des
ruandischen Staatschefs Paul Kagame eine menschenrechtsverletzende Invasion im
Kongo durchführen.
Thematische Einordnung:
Seit 1994 ist der Kongo Schauplatz der größten humanitären Krise seit dem Zweiten
Weltkrieg. Aktuell sieben Millionen auf der Flucht, zehn Millionen Toten, 500 000
vergewaltigte Frauen und über 110.000 Quadratkilometer zerstörte Waldfläche.
Ursache hierfür ist der Wettstreit um Coltan, der Schlüsselrohstoff unserer modernen
Technologie und Elektromobilität ist. Analysen von Kritikern zeigen seit mehreren
Jahrzehnten auf, wie Ruanda, ohne eigene Coltanvorkommen, zum weltgrößten
Exporteur dieses Rohstoffs aufgestiegen ist, während die Demokratische Republik
Kongo zum Opfer massenhafter Ausbeutung gefallen ist.
Der Kongo zur falschen Zeit am falschen Ort:
Der Kongo hat sich durch die Aufnahme ruandischer Geflüchteter 1994 die Grundlage
für sein eigenes tragisches Schicksal gelegt. So heißt es unter anderem von Onana. Der Grund für die Flucht war der Völkermord im benachbarten Ruanda. Dort bekämpften sich Hutu und Tutsi, zwei ruandische Stämme. Einige Gruppierungen innerhalb der Zugewanderten wurden jedoch auf den Reichtum der Region aufmerksam. Es folgte die Entstehung von Milizen, schrittweiser territorialer Kontrollverlust, die Plazierung von illegalen Handlungsposten an Minen, die von der ruandischen Armee kontrolliert werden und nicht zuletzt Massaker an KongolesInnen der Region.
Der Konflikt zwischen Hutus und Tutsis wird auch heute noch ausgetragen. Das Problem
daran: Der bedeutende Teil der Todesopfer dabei sind die KongolesInnen. Es wird also
ein ausländischer Konflikt auf kongolesischem Boden ausgetragen. Die tragischste Ironie
dabei ist, dass die “geleerten“ Gebiete anschließend von internationalen Konzernen,
einschließlich deutscher, kanadischer und chinesischer, überrannt werden, um das
Coltan abzubauen und zu vermarkten.
Charles Onana’s Werk – Eine historische Dokumentation und ein Aufruf zugleich:
▪ Aufdeckung der Bedeutung der kongolesischen Rohstoffe für Waffenindustrie
und Techindustrie.
▪ Verweise auf UN-Experten, die explizit menschenrechts- und völkerrechtsbrüche
von Ruanda im Kongo benennen.
▪ Verweise auf Berichten der Vereinten Nationen wie dem Mapping Report, die die
Rolle Ruandas und Kagames in der illegalen Ressourcenausbeutung im Ostkongo
belegen.
▪ Statements und Aufrufe von Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights
Watch und Amnesty International, die die nachgiebige Haltung der
internationalen Gemeinschaft kritisieren.
▪ Diplomatische „Hilfeschreie“ von Kongolesischen Staatsoberhäuptern seit 1996
an das Weiße Haus.